GaWC Research Bulletin 127

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This Research Bulletin has been published in Wüstenrot Stiftung (ed) (2004) Räumlicher Strukturwandel im Zeitalter des Internets: Neue Herausforderungen für Raumordnung und Stadtentwicklung Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 261-276.

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(Z)

Funktionale Verflechtungen zwischen "Weltstädten" - zur Herausbildung eines globalen Städtesystems

M. Hoyler


"So etwas wie eine einzelne Global City gibt es nicht; die Global City ist definitionsgemäß Teil eines Netzwerks von Städten." (Sassen 2001, 13)

EINLEITUNG

Die gewagte These vom "Ende der Geographie", wie sie beispielsweise von O'Brien (1992) mit Bezug auf die transnationale Integration von Finanzmärkten formuliert wurde, hat nicht nur unter Geographen rasch zu Widerspruch geführt. Denn Globalisierung muss keineswegs einen Bedeutungsverlust von Raum und Geographie nach sich ziehen; die Intensivierung transnationaler Verflechtungen bewirkt vielmehr ständige Neubewertung und Umstrukturierung räumlicher Konfigurationen (Cox 1997, Johnston/Taylor/Watts 2002). So haben sich durch die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien zwar viele Bereiche im Finanzwesen virtualisiert, dadurch aber nicht generell zu einer Enträumlichung geführt (vgl. z.B. Grote/Lo/Harrschar-Ehrnborg 2002). Insbesondere für hochspezialisierte wissensorientierte Dienstleistungen lässt sich eine zunehmende Konzentration in einigen wenigen Städten und Stadtregionen - häufig als "Weltstädte", "Global Cities" oder "Global City Regions" bezeichnet - beobachten, für die in der Literatur ein Bündel von Faktoren verantwortlich gemacht wird: neben Agglomerationsvorteilen sind dies insbesondere die Notwendigkeit zu face-to-face Kontakten bei der Produktion komplexer Dienstleistungen, aber auch die symbolische Bedeutung prestigeträchtiger Standorte (Meusburger 2000).

Weltstädte wurden bislang überwiegend in ihrer innerstädtischen Entwicklung oder im Vergleich einzelner herausragender Städte betrachtet. Dieser Beitrag stellt einen neuen Ansatz in der vergleichenden Metropolenforschung vor, der das Augenmerk auf die globale Vernetzung von Städten und Stadtregionen richtet und erstmals einen konzeptionell schlüssigen Weg zur empirischen Erfassung von Beziehungen zwischen bedeutenden Städten unter den Bedingungen ökonomischer Globalisierung vorschlägt.1 Zunächst werden "Weltstädte" als globale Dienstleistungszentren konzeptionalisiert, die in unterschiedlichem Maß in transnationale Personal-, Kommunikations- und Finanzströme eingebunden sind. Ausgehend von den Standortstrategien großer wissensintensiver Dienstleistungsfirmen (aus den Bereichen Banken- und Versicherungswesen, Wirtschaftsprüfung, Rechtsberatung, Unternehmensberatung und Werbung) wird in einem zweiten Schritt der Grad der globalen Vernetzung für über 100 Städte bestimmt und daraus eine Typologie weltweiter "Knoten im Netz" abgeleitet, die spezifische regionale und sektorale Muster aufzeigt. In einem kurzen Fazit werden mögliche Konsequenzen einer solchen Netzwerkperspektive für die Stadtpolitik erörtert.

METROPOLEN ALS GLOBALE DIENSTLEISTUNGSZENTREN

Ausgangspunkt der hier vorgestellten Netzwerkkonzeptionalisierung sind jüngere Arbeiten über sogenannte "Weltstädte" oder "Global Cities", in welchen die Rolle von Städten als Schaltzentralen der Weltwirtschaft thematisiert wird. Weltstadtforschung steht - im Gegensatz zum eher demographischen Ansatz der Arbeiten zu "Megacities" - in der Tradition funktionaler Ansätze der interdisziplinären Stadtforschung. An dieser Stelle kann keine detaillierte Genealogie dieser Forschungstradition geleistet werden (siehe Beaverstock, Smith und Taylor 1999 für einen ersten Versuch), sondern nur kurz auf zentrale Thesen einiger paradigmatisch wirkender Arbeiten verwiesen werden.

Obgleich der Begriff der Weltstadt im Sinne einer weitausstrahlenden Konzentration kultureller und politischer Macht spätestens mit Goethe Verbreitung findet (Gottmann 1990, 18), wurde er erst mit der Publikation von Peter Halls Studie "The World Cities" (1966) nachhaltig in die jüngere Stadtforschung eingeführt. Darin verglich Hall die Metropolregionen London, Paris, Randstad Holland, Rhein-Ruhr, Moskau, New York und Tokio, die er aufgrund der Bündelung höchstrangiger Funktionen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Finanzwesen, Kommunikation, Bildung, Kultur und Technologie an der Spitze einer globalen Städtehierarchie sah, ohne jedoch eine konzeptionelle Brücke zwischen Weltstadtentwicklung und Internationalisierung von wirtschaftlichen Aktivitäten zu schlagen. Dieser für die jüngere Weltstadtforschung entscheidende Konnex wurde durch die Arbeiten von John Friedmann (1986; Friedmann und Wolff 1982) prominent vollzogen, der mit seiner Weltstadthypothese in den 1980er Jahren Weltstädte im Kontext der Neuen Internationalen Arbeitsteilung als Kontrollzentren des globalen Kapitals interpretierte. In Weltstädten konzentrieren sich, so Friedmann, die Unternehmenszentralen großer multinationaler Konzerne, die mit ihren Entscheidungsbefugnissen weltweit verteilte Produktionsstandorte kontrollieren. Damit wurde die Einbindung einer Stadt in die Weltwirtschaft zum entscheidenden Kriterium ihres Weltstadtstatus.

Die Stadtsoziologin Saskia Sassen richtet das Augenmerk in ihrem einflussreichen "Global City"-Ansatz (1991) auf den Aspekt der zunehmenden Ausgliederung nicht-routinisierbarer zentraler Management-, Koordinations- und Finanzierungsaufgaben an wissensintensive Dienstleistungsanbieter. Weltstädte oder "Global Cities" werden als Orte der Produktion solch hochspezialisierter unternehmensorientierter Dienstleistungen interpretiert, wie sie z.B. von großen Finanzdienstleistern, Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfern, Anwaltskanzleien oder Werbeagenturen erbracht werden. Diese Firmen bilden häufig räumlich eng begrenzte Dienstleistungscluster (vgl. z.B. Taylor et al. 2003), nicht zuletzt da für die Gestaltung komplexer Dienstleistungen in einer von hoher Unsicherheit und Geschwindigkeit gekennzeichneten Umgebung nach wie vor persönliche Zusammentreffen eine entscheidende Rolle spielen. Orientierungskontakte und Vertrauensbildung zwischen den Akteuren dienen nicht nur der Minimierung von Risiken, zugleich verbreiten sich in Clustern ähnlicher Firmen Nachrichten und Gerüchte, finden ständig beabsichtigte aber auch unvorhergesehene Lernprozesse statt, entwickeln sich gemeinsame Wertvorstellungen und Handlungsstrategien. Storper und Venables haben diesem Phänomen kürzlich einen prägnanten Namen gegeben: "buzz" (Storper und Venables 2002).

Manuel Castells schließlich lenkt den Blick in "The Rise of the Network Society" (1996) - Band 1 seiner monumentalen Trilogie über das Informationszeitalter - weg von den Städten, dem "space of places" und hin zum Zwischenraum der Ströme und Verflechtungen, den er als "space of flows" bezeichnet - konstituiert durch globale Kapital- und Informationsströme, aber auch Bewegungen von Menschen, Gütern und Symbolen, die keineswegs eine Enträumlichung menschlicher Aktivitäten zur Folge haben, wohl aber, so Castells, eine neue Raumlogik begründen.

Alle diese Arbeiten haben entscheidende Beiträge für eine Konzeptionalisierung von Weltstädten geliefert; zugleich beschränken sie sich aber auf eine kleine Auswahl von Städten, die an der Spitze einer weltweiten Hierarchie gesehen werden. Ein Defizit fällt besonders ins Gewicht: obgleich Weltstädte sich durch ihre Position in einem weltweiten Netz von Strömen (Güter, Informationen, Menschen, Ideen) definieren, gibt es kaum empirische Untersuchungen über die Vernetzung selbst. Dies liegt sicherlich in erster Linie an einem Datenproblem: Aussagen über die transnationalen Verflechtungen zwischen einzelnen Städten, über Austauschbeziehungen und Datenströme, sogar über Migrationsbewegungen zwischen Städten, sind kaum zu erhalten. Um dennoch Einblick in urbane Verflechtungsbeziehungen zu gewinnen, wird gelegentlich auf die Auswertung von Daten über den internationalen Flugverkehr zurückgegriffen. Eine solche Vorgehensweise ist allerdings in ihrer Aussagekraft getrübt, da touristisch motivierte Flüge vom Geschäftsreiseverkehr nicht getrennt werden können, und bekannte Urlaubsziele deshalb in ähnlicher Weise wie wichtige Metropolen in der Analyse erscheinen (vgl. Keeling 1995, 126). Die meisten vergleichenden Studien greifen deshalb auf Attributdaten wie die Zahl von Unternehmenssitzen, Größe des Finanzzentrums oder Ausstattung mit technischer Infrastruktur zurück, die jedoch strenggenommen keine Aussagen über relationale und hierarchische Beziehungen zwischen Städten zulassen. An diesem empirischen Defizit setzt der Weltstadtnetzwerkansatz der Globalization and World Cities Study Group an.

ZUR VERNETZUNG GLOBALER DIENSTLEISTUNGSZENTREN: DER ANSATZ VON GAWC

GaWC folgt Sassen und Castells in ihren Konzeptualisierungen von Weltstädten als globalen Dienstleistungszentren, die stark miteinander verflochten sind. Anders als bei Sassen, die sich in ihrer richtungweisenden Arbeit "The Global City" auf die drei führenden Zentren der großen Wirtschaftsräume - London, New York und Tokio - beschränkt, steht bei GaWC der Versuch im Vordergrund, Weltstädte als Bestandteile eines den Globus umspannenden relationalen Systems empirisch fassbar zu machen. Der Zugang erfolgt dabei über global agierende Dienstleistungsfirmen und ihre transnationalen Organisationsnetzwerke.

Netzwerkmodell und "GaWC 100"

Die Produzenten wissensintensiver Dienstleistungen bilden den Kern des globalen Dienstleistungskomplexes in Weltstädten. Durch unterschiedliche Expansions- und Standortstrategien versuchen sie, ihren Kunden, oft international agierende multinationale Unternehmen, einen möglichst "weltweiten" Service anzubieten, um dem Bedürfnis nach sachkundiger Beratung in verschiedenen regulativen Umfeldern gerecht zu werden und orts- und landesspezifische Wissensressourcen bereitstellen zu können (Charlton 2003). Diese Strategie manifestiert sich nicht zuletzt in der öffentlichen Selbstinszenierung dieser Firmen:

"Because business doesn't stop at 5 p.m. in your time zone, you need a law firm that works 24 hours a day. A firm whose capabilities don't stop at domestic borders. A firm whose dedication to client service is a global priority. [...] Because we have locations worldwide we are able to offer you outstanding service wherever your business and legal needs take you." (http://www.dorseylaw.com, 21.2.2003)

Unternehmen wie Dorsey & Whitney werben offensiv mit einem internationalen Standortnetz; kaum ein Internetauftritt, der nicht den Globus oder zumindest eine Weltkarte auf der Einstiegsseite präsentiert. Während Wirtschaftskanzleien nicht nur in Deutschland lange Zeit auf einen Ort beschränkt waren, ist der Ausweis möglichst vieler Standorte in unterschiedlichen Ländern und Zeitzonen nun zu einem Gütesiegel geworden. Denn nur wer weltweit schnell kompetente Teams mit dem jeweils vor Ort notwendigen Wissen mobilisieren kann, ist als Berater für große Unternehmen gefragt, wenn beispielsweise grenzüberschreitende M&A Aktivitäten geplant werden. Weltweite Vernetzung und lokale Verankerung gehen dabei Hand in Hand. Durch die Etablierung und Aufrechterhaltung zahlreicher Standorte schaffen international tätige Dienstleistungsanbieter ein Netz von Dienstleistungszentren, das im Ansatz von GaWC als "Weltstadtnetzwerk" bezeichnet wird. Es läßt sich formal konzeptionalisieren als ein Netzwerk mit drei Ebenen (Taylor 2001; vgl. Abb. 1):

  • der Weltwirtschaft als Ebene, auf der Dienstleistungen erbracht werden
  • den Städten als Knotenpunkten, an denen wissensintensive Dienstleistungen produziert werden
  • den Firmen als Akteuren

Abb 1

Abb. 1: Ausschnitt aus dem Weltstadtnetzwerk: Bürostandorte dreier Dienstleistungsfirmen in zehn Weltstädten (nach Taylor 2001, 185)

Städte werden in diesem Netzwerkansatz folglich als Knotenpunkte gedacht, an denen sich die Standortnetze globaler Dienstleistungsfirmen kreuzen. Der Fokus der Betrachtung liegt hier also nicht auf den intraurbanen Kontakten unternehmensorientierter Dienstleister (die gleichwohl ein wesentlicher Grund für die Konzentration von Dienstleistungsfirmen innerhalb einer Stadt sind), sondern auf der externen Vernetzung zwischen Dienstleistungskomplexen in verschiedenen Weltstädten. Um diese interurbanen Verflechtungsbeziehungen empirisch zu erfassen, wurden Daten über weltweite Bürostandorte sowie die Funktion und Größe einzelner Büros für 100 der größten global agierenden Dienstleistungsfirmen erhoben: die "GaWC 100" (Taylor, Catalano und Walker 2002).

Diese Firmendaten bilden die Basis der vorgestellten Untersuchungen zum globalen Städtenetz. Insgesamt wurden Unternehmen aus sechs Branchen erfaßt, für die jeweils mehr als 10 global agierende Firmen identifiziert werden konnten. Voraussetzung für die Berücksichtigung bei der Datenerhebung im Jahr 2000 war, daß ein Unternehmen mit Büros in mindestens 15 Städten vertreten sein musste und mindestens ein Büro in jeder der drei "Globalisierungsarenen" Nordamerika, Europa und pazifisches Asien unterhielt. Bei der Auswahl wurden Ranglisten der größten Firmen in jedem Bereich zugrunde gelegt und Unternehmen nach ihrer Position auf diesen Listen sowie nach der Verfügbarkeit von Informationen aufgenommen. Insgesamt wurden Daten für 23 Banken, 11 Versicherungen, 18 Wirtschaftsprüfungsfirmen, 16 Wirtschaftskanzleien, 17 Unternehmensberatungen und 15 Werbeagenturen erhoben (vgl. Taylor, Catalano und Walker 2002, Appendix A). Die Datensammlung wurde auf insgesamt 315 Städte beschränkt, um einerseits alle potentiell wichtigen Dienstleistungszentren zu erfassen, andererseits aber Orte mit praktisch vernachlässigbarer Präsenz auszuschließen.

Da es keine direkt vergleichbaren standardisierten Daten zu Größe und Funktionen der Firmen an einzelnen Standorten gibt, mußte für jedes der 100 Unternehmen die firmeneigene Website durchgesehen und verfügbare Informationen über die Präsenz an verschiedenen Standorten gesammelt werden, die aus anderen Quellen wie Geschäftsberichten ergänzt wurden (Taylor, Catalano und Walker 2002). Erfasst wurden zum einen Angaben über die Größe eines Büros, idealerweise über die Zahl der dort tätigen Professionals. Zweitens wurden überregionale koordinierende Funktionen eines Büros notiert. Um diese Informationen in ein einheitliches Format zu überführen, wurde eine 6-Punkte-Skala entwickelt: von 0 (keine Präsenz) bis 5 (Hauptverwaltung). Als Ergebnis eines Evaluierungsprozesses wird jeder Firma für jede Stadt ein Wert zugeordnet, der als "Dienstleistungswert" bezeichnet wird. So entsteht eine Datenmatrix von 315 Städten x 100 Firmen mit 31.500 Dienstleistungswerten von 0 bis 5. Diese Matrix bildet den Ausgangspunkt für alle weiteren Analysen (Taylor 2004).

Grad der globalen Vernetzung

Auf der Grundlage dieser Daten kann ein Maß für den Grad der globalen Vernetzung jeder Stadt entwickelt werden. Dazu werden die Dienstleistungswerte der Firmen für jedes der möglichen Städtepaare multipliziert. Die Summe aller so berechneten Werte für eine Stadt definiert den Grad ihrer globalen Vernetzung (Taylor, Catalano und Walker 2002, 2371-2372), wobei London den höchsten Vernetzungswert erzielt. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wird der Grad der globalen Vernetzung deshalb als Proportion des Londoner Werts dargestellt. Insgesamt 123 Städte erreichen einen Wert, der über einem Fünftel des Werts von London liegt (Abb. 2). Festzuhalten bleibt, dass auf Informationsströme zwischen den untersuchten Städten nur indirekt - über die Standortnetze der berücksichtigten Dienstleistungsfirmen - geschlossen werden kann. Mit dieser Analyse werden jedoch zum ersten mal vergleichende Aussagen über die Vernetzung einer Vielzahl von Städten weltweit möglich, die auf einer klaren Konzeptionalisierung basieren und sich nicht im Vergleich von territorial definierten Attributdaten erschöpfen.

      Abb 2

      Abb. 2: Grad der globalen Vernetzung der 123 wichtigsten Knoten im Weltstadtnetzwerk (nach Taylor, Catalano und Walker 2002, 2374)

Legende: AB Abu Dhabi; AD Adelaide; AK Auckland; AM Amsterdam; AS Athen; AT Atlanta; AN Antwerpen; BA Buenos Aires; BB Brisbane; BC Barcelona; BD Budapest; BG Bogota; BJ Peking; BK Bangkok; BL Berlin; BM Birmingham; BN Bangalore; BR Brüssel; BS Boston; BT Beirut; BU Bukarest; BV Bratislava; CA Kairo; CC Kalkutta; CG Calgary; CH Chicago; CL Charlotte; CN Chennai; CO Köln; CP Kopenhagen; CR Caracas; CS Casablanca; CT Kapstadt; CV Cleveland; DA Dallas; DB Dublin; DS Düsseldorf; DT Detroit; DU Dubai; DV Denver; FR Frankfurt; GN Genf; GZ Guangzhou; HB Hamburg; HC Ho Chi Minh Stadt; HK Hongkong; HL Helsinki; HM Hamilton (Bermuda); HS Houston; IN Indianapolis; IS Istanbul; JB Johannesburg; JD Djidda; JK Jakarta; KC Kansas City; KL Kuala Lumpur; KR Karachi; KU Kuwait; KV Kiew; LA Los Angeles; LB Lissabon; LG Lagos; LM Lima; LN London; LX Luxemburg; LY Lyon; MB Mumbai; MC Manchester; MD Madrid; ME Melbourne; MI Miami; ML Mailand; MM Manama; MN Manila; MP Minneapolis; MS Moskau; MT Montreal; MU München; MV Montevideo; MX Mexiko Stadt; NC Nikosia; ND New Delhi; NR Nairobi; NS Nassau; NY New York; OS Oslo; PA Paris; PB Pittsburgh; PD Portland; PE Perth; PH Philadelphia; PN Panama Stadt; PR Prag; QU Quito; RJ Rio de Janeiro; RM Rom; RT Rotterdam; RY Riad; SA Santiago; SD San Diego; SE Seattle; SF San Francisco; SG Singapur; SH Schanghai; SK Stockholm; SL St Louis; SO Sofia; SP Sao Paulo; ST Stuttgart; SU Seoul; SY Sydney; TA Tel Aviv; TP Taipeh; TR Toronto; VI Wien; VN Vancouver; WC Washington DC; WL Wellington; WS Warschau; ZG Zagreb; ZU Zürich.

Eine genauere Betrachtung von Abb. 2 zeigt die ungleiche Verteilung der wichtigsten Knoten des Weltstadtnetzwerks. Zwar sind alle Kontinente in dieses System integriert, die stärker vernetzten Städte liegen in der Mehrzahl aber in der nördlichen Hemisphäre und konzentrieren sich in Nordamerika, Westeuropa und dem pazifischen Asien. Die historische Bedeutung der europäischen Städte als Ausgangspunkte global umspannender Wirtschaftsaktivitäten spiegelt sich bis heute in der Vielzahl von Dienstleistungszentren mit unterschiedlichen Graden weltweiter Vernetzung, wogegen im pazifischen Asien nur wenige Städte integriert sind, diese aber mit durchwegs hoher Konnektivität. Außerhalb der drei heute weltwirtschaftlich dominanten Regionen gibt es keine größere Konzentration von stark vernetzten Städten; vielfach sind hier Hauptstädte gleichzeitig auch die einzig global vernetzten Dienstleistungszentren eines Landes oder einer Region.

Zahlreiche weiterführende Analysen der Konfiguration des Weltstadtnetzwerks sind mit diesen Daten möglich (für eine Synthese siehe Taylor 2004). So kann der Grad der globalen Vernetzung auf zweierlei Weise weiter differenziert werden: zum einen, indem die unterschiedlichen Teilsektoren des Dienstleistungskomplexes einzeln betrachtet werden. Damit lassen sich globale Geographien der funktionalen Spezialisierung von Weltstädten aufzeigen, z.B. als Finanzzentren. Zum zweiten kann über eine Analyse von Machtbeziehungen im Weltstadtnetzwerk eine weiterführende Typologie von "Knoten im Netz" abgeleitet werden (Taylor, Walker, Catalano und Hoyler 2002).

MACHTBEZIEHUNGEN IM WELTSTADTNETZWERK

Globale Kommandozentren

In welchen Städten konzentriert sich die Entscheidungsgewalt der betrachteten Dienstleistungsfirmen? Lediglich in 21 der 123 wichtigsten Knoten befinden sich Hauptverwaltungen der GaWC 100 (Abb. 3). London und New York führen dabei mit weitem Abstand, gefolgt von Chicago. Auffallend ist die extreme Konzentration in Westeuropa und Nordamerika (je 10); Tokio ist das einzige globale Kommandozentrum außerhalb dieser Regionen. Die Steuerung und Kontrolle der Firmen im Weltstadtnetzwerk hat sich keineswegs globalisiert, sondern bleibt fest in der westlichen Welt verankert.

      Abb 3

      Abb. 3: Globale Kommandozentren im Weltstadtnetzwerk (nach Taylor, Walker, Catalano und Hoyler 2002, 237)

Regionale Kommandozentren

Während Hauptverwaltungen häufig auch die Geschichte eines Unternehmens widerspiegeln, können regionale Verwaltungen als Teil der Standortstrategie einer Firma gesehen werden. Städte mit mehr als einem regionalen/transnationalen Büro sind in Abb. 4 abgebildet. London führt mit 25 solcher Büros und deckt damit Europa, den mittleren Osten und Afrika ab, gefolgt von Hongkong (China), New York (USA) und Miami (Lateinamerika). Singapur, Tokio und Sao Paulo nehmen ebenfalls einen wichtigen Platz als regionale Kommandozentren ein. Obgleich in dieser Analyse kleinere regionale Zentren in der südlichen Hemisphäre identifiziert werden können, zeigt sich im Fall von London und Miami, dass Kontrolle auch auf der regionalen Ebene von dominanten Zentren außerhalb der eigentlichen Region ausgeübt wird.

      Abb 4

      Abb. 4: Regionale Kommandozentren im Weltstadtnetzwerk (nach Taylor, Walker, Catalano und Hoyler 2002, 238)

Stark vernetzte Gateways

Die Anwesenheit von globalen oder regionalen Unternehmenszentralen ist allerdings nicht das einzige wichtige Kriterium für die Einbindung einer Stadt in das Weltstadtnetzwerk. Zahlreiche Städte gewinnen ihre Bedeutung durch ihre Position im Netz und nicht als Headquarter-Standort. Weltweit gesehen weist beispielsweise Hongkong nach London und New York den stärksten Grad der globalen Vernetzung auf, obwohl sich dort keine Kommandofunktionen konzentrieren. In dieser Stadt trifft spezialisiertes Wissen über den chinesischen Markt mit der spezifischen ökonomischen Expertise internationaler Dienstleistungsfirmen zusammen. Stark vernetzte Gateways zeichnen sich damit durch eine Übersetzungsfunktion zwischen nationalen bzw. regionalen Märkten und globalen Informationsströmen aus. Abb. 5 zeigt die 35 am stärksten vernetzen Städte, in denen keine Hauptverwaltungen der GaWC 100 angesiedelt sind. Dies sind Orte, an denen Dienstleister vertreten sein müssen, um nationale und regionale Märkte zu erschließen. Die Machtposition dieser Städte unterscheidet sich damit von der direkten Machtausübung, die aus den oben beschriebenen Kommandozentren heraus ausgeübt wird: hier wird nicht "Macht über" im Sinne der Ausübung von Kontrolle innerhalb einer hierarchischen Unternehmensordnung beschrieben, sondern Macht durch strategische Positionierung der Stadt im Netzwerk (Allen 1997).

      Abb 5

      Abb. 5: Stark vernetzte Gateways im Weltstadtnetzwerk (nach Taylor, Walker, Catalano und Hoyler 2002, 239)

Bedeutende Knoten im Weltstadtnetzwerk

In Zusammenfassung der Analyse von Machtbeziehungen im Weltstadtnetzwerk identifiziert Tab. 1 die bedeutendsten Knoten nach sieben Kriterien, die sich alle aus den Verflechtungsbeziehungen der Städte ableiten. "Stark vernetzte Finanzzentren", "dominante Zentren" und "aufstrebende Gateways" stellen neben den oben vorgestellten Typen von Weltstädten weitere Möglichkeiten der Differenzierung dar (Taylor, Walker, Catalano und Hoyler 2002). Die 31 genannten Städte gehören in mindestens einer Kategorie zu den bedeutendsten Knoten; viele vereinen jedoch mehrere Funktionen auf sich. London, New York und Tokio erscheinen auch hier als führende Weltstädte: sie sind umfassende Dienstleistungsmetropolen, Finanzzentren sowie globale und regionale Kommandozentren ersten Ranges - die "Global Cities" der Sassenschen Analyse. Gleichzeitig werden aber die vielfältigen Nischen sichtbar, die einzelne Knoten im globalen Städtesystem einnehmen können, beispielsweise als funktional spezialisierte Zentren für einzelne Branchen oder als Gateways zu nationalen bzw. regionalen Märkten.

STADT

Stark
vernetzte Weltstädte

(Abb. 2)

Stark
vernetzte
Finanz-zentren

(ohne Abb.)

Dominante Zentren

(ohne Abb.)

Globale Kommando-zentren

(Abb. 3)

Regionale Kommando-zentren

(Abb. 4)

Stark
vernetzte
Gateways

(Abb. 5)

Auf-strebende
Gateways

(ohne Abb.)

Amsterdam

     

X

     

Boston

     

X

     

Brüssel

     

X

     

Buenos Aires

         

X

 

Caracas

           

X

Chicago

X

X

X

X

     

Frankfurt

 

X

X

X

     

Hongkong

X

X

X

 

X

X

 

Jakarta

 

X

     

X

 

Kuala Lumpur

         

X

 

London

X

X

X

X

X

   

Los Angeles

X

           

Madrid

 

X

     

X

 

Mailand

X

       

X

 

Melbourne

         

X

 

Mexico City

         

X

 

Miami

       

X

X

 

Moskau

           

X

Mumbai

         

X

 

New York

X

X

X

X

X

   

Paris

X

X

X

X

     

Peking

           

X

Sao Paulo

       

X

X

X

Seoul

           

X

Singapur

X

X

   

X

X

 

Sydney

         

X

 

Taipei

         

X

 

Tokio

X

X

X

X

X

   

Toronto

X

       

X

 

Wash. DC

     

X

     

Zürich

     

X

   

X

Tab. 1: Bedeutende Knoten im Weltstadtnetzwerk (nach Taylor, Walker, Catalano und Hoyler 2002, 240).

Das entscheidende Ergebnis der Weltstadtnetzwerkanalyse von GaWC ist demnach nicht in der Identifizierung der führenden Weltstädte zu suchen, sondern im Aufzeigen der Diversität, die sich hinter dem Weltstadtbegriff verbirgt. Neben hierarchischen Tendenzen wird die fortdauernde Regionalität von Verflechtungsbeziehungen auch unter Bedingungen der Globalisierung sichtbar. Damit bestätigt die differenzierte Analyse des Weltstadtnetzwerks auf Grundlage der Unternehmensdaten der GaWC 100 die Ergebnisse explorativer Studien, die mit Hilfe eines weniger umfangreichen Datensatzes erstmals regionale Konfigurationen der Weltstadtbildung zur Diskussion stellten (Taylor und Hoyler 2000; Taylor, Doel, Hoyler, Walker und Beaverstock 2001; Taylor, Hoyler, Walker und Szegner 2001).

Zahlreiche weiterführende Analysen sind mit diesen Netzwerkdaten möglich (z.B. Taylor, Catalano und Walker 2002b, 2002c; Derudder, Taylor, Witlox und Catalano 2003). So können beispielsweise die globalen Verflechtungsbeziehungen einzelner Städte bestimmt und visualisiert werden (Taylor 2003a) oder Standortschwerpunkte einzelner Branchen untersucht und weltweite Muster spezialisierter Dienstleistungsfunktionen aufgezeigt werden (Taylor 2004). Die Methodik ist dabei keineswegs auf die sechs Ausgangsbranchen beschränkt. Der zunächst bewusst gewählte Fokus auf einen engen Kern unternehmensorientierter Dienstleister wird zunehmend erweitert, wie die Arbeiten von Krätke über die Medienbranche (Krätke 2002; Krätke und Taylor 2002) und Taylor zu den Organisationsnetzwerken von NGOs (Taylor 2003b) illustrieren. Damit wird es möglich, zu einem umfassenderen Weltstadtprofil zu gelangen und alternative Geographien der Vernetzung aufzuzeigen. Zudem kann durch ein langfristiges Monitoring von Kontraktionen und Expansionen der Organisationsnetze der untersuchten Firmen auch auf die sich wandelnde Bedeutung einzelner Knoten geschlossen werden (Taylor, Catalano und Gane 2002). Nicht zuletzt zeigt die weitergehende Analyse, dass gewachsene Strukturen nationaler Städtesysteme maßgeblich die Positionierung einzelner Städte und ihre Verflechtungsbeziehungen im globalen Rahmen mitbestimmen (Beaverstock, Hoyler, Pain und Taylor 2001).

FAZIT

Der Beitrag hat sich aus einer Makroperspektive mit der Frage nach der Veränderung von Raumstrukturen befasst und einen neuen Ansatz zur Identifizierung von Verflechtungen im globalen Städtesystem vorgestellt. Das gezeichnete Bild ist dabei trotz der festgestellten historischen Kontinuitäten keineswegs statisch, sondern in hohem Maße von Standortentscheidungen globaler Dienstleistungsfirmen abhängig. Die Herausforderung für Städte und Metropolregionen liegt darin, die eigene Position und Nische in diesem Netzwerk realistisch einzuschätzen und nicht einem idealisierten und an den "großen Drei" orientierten "Global City"-Modell nachzueifern.

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Taylor, P.J., Catalano, G. und Walker, D.R.F. (2002c): Multiple globalizations: regional, hierarchical and sector articulations of global business services through world cities. GaWC Research Bulletin 55 (http://www.lboro.ac.uk/gawc/rb/rb55.html)

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ANMERKUNG

1 Der Aufsatz stellt Ergebnisse verschiedener Studien der Globalization and World Cities Study Group (GaWC) vor, einer von Professor Peter Taylor an der Loughborough University (UK) begründeten Forschergruppe, die neue Formen globaler Stadtentwicklung und interurbaner Verflechtungen unter Globalisierungsbedingungen untersucht. Die empirischen Ergebnisse basieren zum Großteil auf kollaborativen Forschungsprojekten; die her erläuterte Konzeptionalisierung eines "Weltstadtnetzwerks" wurde von Peter Taylor entwickelt (ausführlich siehe Taylor 2004). Das virtuelle Zentrum von GaWC stellt zahlreiche Research Bulletins und weiterführende Informationen bereit: http://www.lboro.ac.uk/gawc/. Der diesem Beitrag zugrundeliegende Vortrag wurde zuerst im Februar 2003 auf der Fachtagung "Knoten im Netz: Zur neuen Rolle der Metropolregionen in der Dienstleistungswirtschaft und Wissensökonomie" am Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung, Erkner, gehalten und erscheint in ähnlicher Form im Tagungsband dieser Konferenz.


Edited and posted on the web on 12th January 2004


Note: This Research Bulletin has been published in Wüstenrot Stiftung (ed) (2004) Räumlicher Strukturwandel im Zeitalter des Internets: Neue Herausforderungen für Raumordnung und Stadtentwicklung Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 261-276